MORPH-Art


 

  • Ein organisches Bild
    1997 | Wasserfarben auf Nessel auf Baumwollgewebe | 120 x 140 cm
  • O.T. I
    2012 | Wasserfarben auf Nessel auf Baumwollgewebe | 170 x 130 cm
  • O.T. III
    2012 | Wasserfarben auf Nessel auf Baumwollgewebe | 170 x 130 cm
  • Der Bruch positiv und negativ besetzter Begriffe VERKAUFT
    2007 | Mischtechnik, Materialien auf Nessel auf Baumwollgewebe | 130 x 150 cm
  • Sandstein und Schachtelhalm
    2005 | Dispersion,Wasserfarben, Naturmaterialien auf Nessel auf Baumwollgewebe | 140 x 130 cm
  • Das Tor VERKAUFT
    2008 | Mischtechnik, Wasserfarben auf Nessel auf Baumwollgewebe | 160 x 120 cm
  • Die schönsten Bilder der Romantik
    2007 | Mischtechnik auf Nessel auf Baumwollgewebe | 120 x 160 cm
  • Zeit mit Rolf
    2009 | Mischtechnik, Fotografien auf Canvas, 5teilig | 140 x 300 cm
  • Fairy Tales
    2013 | Mischtechnik, Materialien auf Nessel auf Jutegewebe  140 cm x 100 cm.
  • Herbst-Zeitlose
    2018, Cotton auf Nessel, Acryl, 140cmx180cm
  • Winterlage
    2018, Cotton auf Nessel, Wasserfarben, 130cmx170cm

    Höhlenmalerei

    "Höhlenmalerei“, "Ausgrabungen“,“Mumien-", "Leichentücher“ – diese Assoziationen der Kinder einer Schulklasse freuten mich, die auf  einschlägige RTL-Serien brauchen nicht erwähnt zu werden. Die Bearbeitung der verrottenden Stoffe erinnert natürlich an konservatorische und archäologische Verfahren. Eine Stoffbahn mit Materialien, wie Eisen, Holz, Sandstein für viele Monate in ein Wiesenstück auszulegen, es dann behutsam zu bergen und konservieren, hat neben dem Interesse am Technischen? Verfahrenstechnischen? einen morbiden Aspekt.

    Da ist ein „Memento mori“, das an Zeit und Endlichkeit, Zerfall und Zersetzung aller Materie durch die belebte Welt, die Natur, gemahnt und zur Kontemplation einlädt.

    Verrotten schädigt das Material, schafft aber phantastische Strukturen und färbt es sehr reizvoll. Diese Bilder sind erst einmal ohne Zutun verblüffend vielfältig gestaltet und von eigenartiger Ästhetik. Malerei und Zeichnung kommt dann dezent und zurückhaltend hinzu. Behutsam soll das weitgehend naturgefertigte Objekt pointiert gestaltet werden. Es dient nicht als interessant strukturierter Malgrund für Malerei, es ist Hauptbestandteil des Kunstwerkes. Der Verweis auf die Schülerantworten erklärt nicht den eigentümlichen Reiz dieser Bilder, mit dem Vergleich , was wir in der Grotte von Chauvet empfinden, liegen wir aber nicht falsch. Aus dieser Naturbelassenheit? der ästhetischen Schönheit der Farben und  der Formen der gefundenen Strukturen und der archaischen Erhabenheit, in  einer philosophischen Einbindung ist es so wirkungsmächtig.

    Und überhaupt: Unaussprechliches, Unerklärbares herzustellen ist Privileg und Veranlassung für Kunst. Ist dies ein Maßstab für gute bildende Kunst, so stehen wir hier vor solcher. Lassen sie das Unaussprechliche, die Magie auf sich wirken, erfreuen sie sich daran, vielleicht mit einem wohligem Schauern und Demut vor der Schöpfung. Und da treffen wir uns mit der Intention des Künstlers Fritz Thiel.

    Der Maler Thiel, der als selbstausgewiesener Waldschrat nicht mit der Botanisiertrommel, aber mit Plastiktüten in den Taschen durch Wald und Flur streift, als Jäger und Sammler für die Kunst, hat er in den meisten seiner Arbeiten schon immer einen starken Bezug zur Natur und verwendet in seinen Bildern oft Naturmaterialien. In  dieser neuen Werkgruppe ist er auf dem Weg zum  Konzept der  landart, hier noch als Maler in der Form des Tafelbildes.


     

    ©2024 Fritz Thiel  Website by F.Zander, Bruno Waddey